Abschied(e)

 Und dann macht es "Wuuscccccch" und die Woche ist schon wieder vorüber. Schwer zu fassen, wie voll die Tage sein können. Gestern Abend dachte ich noch, noch ne Woche halte ich das nicht durch. Heute tut es mir leid, dass ich schon wieder wegfahre. Aber man soll ja aufhören, wenn es am Schönsten ist. Und schön, informativ, herzlich und intensiv war es auf alle Fälle! 






Heute konnte ich die Fahrt von Steinkopf nach Kapstadt genießen. Ich war ein bisschen nervös geworden, da über das ganze Land wegen starker Regenfälle der Ausnahmezustand verhängt wurde (so zu sagen Doppel-Ausnahmezustand, denn wegen der Energieknappheit galt bereits der Ausnahmezustand). Um so beruhigter war ich, dass die Fahrt ganz problemlos gelang. Bis auf einen platten Reifen in Citrusdal, den ich aber schnell wechseln konnte, passierte nichts schlimmes. Im Gegenteil ist es wunderschön die Veränderungen der Landschaft zu genießen. Es war nicht viel Verkehr, auch wenn die N7 eine der Hauptverbindungen zwischen Süd Afrika und Namibia ist. Eigentlich rollen viele LKW vom Hafen in Kapstadt gen Norden und LKW voller Mineralien gen Süden. Heute aber war es in beiden Richtungen ruhig. Das gelegentliche Überholen war gar kein Problem. Am Ende bin ich rechtzeitig am Flughafen, um die eMail zu lesen, dass mein Flug nach Paris 2h Verspätung hat.... 

Während der Fahrt habe ich die Aussprache im Parlament zur Rede des Präsidenten Ramaphosa (State of the Nation Address) verfolgt. Harte Argumente wurden ausgetauscht, natürlich stellt jeder seine Arbeit in möglichst günstigem Licht dar. Beeindruckend fand ich, dass immer wenn es (zumindest im Radio) tumultartig zuging, es der Sitzungsleitung gelang durch beruhigende Ordnungsrufe, die Sitzung tatsächlich geordnet fortzusetzen. Natürlich sind die Sorgen und Probleme mit beiden Händen zu greifen. Die regelmäßigen Stromabschaltungen sind seit Jahren präsent und es wird nicht besser, im Gegenteil. Interessant, dass die Vertreter der DA (Democratic Alliance) mehrfach Deutschland als positives Beispiel anführten: Dafür, dass schnell gehandelt wird, bei Anzeichen einer Energiekrise die Regierung in Rekordzeit Abhilfe schafft. Daran solle sich die Regierung des ANC ein Beispiel nehmen. Irgendwie war es schön, zu hören, wie man Deutschland im Ausland sieht. Wiedereinmal denke ich, wir sollten die Augen weiter aufmachen, um zu sehen, welche viel größeren und existentielleren Probleme andere Länder haben. Uns geht es soooo gut!

Gerade will ich den Blog schließen, da schallt ein "Chrerrit" durch den Flughafen. Dean DeVries Bock kommt mit breitem Lachen auf mich zu. Ich hatte noch überlegt, ob ich es schaffe in Kapstadt den einen oder anderen Besuch zu machen. Wir können zwar planen, aber es geschieht dann doch anders. Wir genießen die Stunde, die wir zusammen haben, tauschen uns aus, über die Situation der Gemeinden, hier wie da. Die Gemeinde in Athlon wächst, vor allem im Gottesdienstbesuch. Das freut den Dean natürlich sehr. Es ist nach der Corona-Verunsicherung wieder leben in der Gemeinde. Wir reden über Musik, über Reisen, über Entfernungen, über Politik...... Aber wir lachen auch viel. Ich freue mich, dass ich den Dean "Bokki" noch getroffen habe. 


 


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